Sanierungswettbewerb KUUSK 2023

Sanierte Einfamilienhäuser der Region wurden als Vorzeigebeispiele für künftige Bauleute ausgezeichnet

Die Klima- und Energiemodellregion KUUSK hat am Dienstag, 06.06., die drei Preisträger des ersten Sanierungswettbewerbes der Region ausgezeichnet. 25 interessierte Personen, die ihre Eigenheime in naher oder ferner Zukunft sanieren möchten, erhielten bei der Preisverleihung praxisnahe Tipps und fachliches Expert*innenwissen für das eigene Sanierungsvorhaben.

v.l.: Josef Ritzer (Obmann KEM/RM KUUSK), Katharina Spöck (KEM-Managerin KUUSK), Anton Baumgartner (1. Preisträger), Clemens Bretterklieber (2. Preisträger), Stefan Haas (3. Preisträger)

Drei Projekte als Preisträger

Von Dezember 2022 bis März 2023 konnten Sanierungsprojekte per Fragebogen bei der KEM KUUSK eingereicht werden. Die eingereichten Projekte wurden von einer herausragenden Fach-Jury, bestehend aus Energieagentur Tirol, FH Kufstein, Architekturbüro Melichar und Planungsbüro Lusser, begutachtet. Mit Preisen ausgezeichnet wurden drei Einfamilienhäuser aus den Gemeinden Niederndorferberg, Langkampfen und Kufstein.

Das Haus des Erstplatzierten wurde 1900 erbaut und 2021 umfassend (thermisch) saniert. Dabei wurden u.a. nachwachsende Rohstoffe eingesetzt, es wurde zusätzlicher Wohnraum durch den Ausbau des Dachbodens geschaffen, der Heizungstausch erfolgte von Heizöl auf Erdwärme mit gleichzeitiger Umstellung auf ein niedertemperiertes Heizungssystem und es wurde eine Holzverschalung mit Zellulosedämmung angebracht.

„Viele Gewerke wirken zusammen effektiv. Wir haben exzellente Professionisten in der Unteren Schranne, die unsere Sanierung sehr kompetent umgesetzt haben“, betont der Preisträger Anton Baumgartner aus Niederndorferberg.

Gebäude warten darauf, saniert zu werden

„Energetische Standards, die bei Neubauten bereits selbstverständlich sind, werden im Bestand bei Weitem nicht erreicht“, betont Josef Ritzer, Obmann der KEM und des Regionalmanagements KUUSK. „Der Sanierungswettbewerb zeigt anhand bereits umgesetzter Maßnahmen, wie dieser wichtige Beitrag für unser Klima und die eigene Wohn- und Lebensqualität umgesetzt werden kann.“

„Vor allem Gebäude, die zwischen 1960 und 2000 errichtet worden sind, warten aktuell darauf, saniert zu werden“, bestätigt Christian Huber, Studiengangsleiter der FH Kufstein. „Tirol ist ein Land der Einfamilienhäuser“, ergänzt Anett Brandl der Energieagentur Tirol. „Durch das Dämmen kann einerseits der Energieverbrauch drastisch gesenkt, andererseits die Behaglichkeit für die Bewohner*innen gesteigert werden.“ Sollte man vor der Frage stehen, ob zuerst das Gebäude gedämmt oder die Heizung getauscht werden soll, gilt folgender Grundsatz: „Die Gebäudedämmung begünstigt den Heizungstausch!“

Vortragende: Anett Brandl, Energieagentur Tirol

Eine Sanierung ist sicherlich kein einfacher Weg, wie auch die Preisträger des Wettbewerbes bestätigen. Jedoch bietet jede Sanierung auch eine Chance, so würden diese alle drei Preisträger, trotz einiger Strapazen, wieder machen.

Gestiegene Sanierungsförderungen

Einen besonderen Anreiz stellen die erhöhten Sanierungsförderungen des Bundes dar. Mit der aktuellen Kampagne des Klimaschutzministeriums „Österreich ist nicht ganz dicht!“ werden Bundesförderungen in der Höhe von bis zu 14.000 € angeboten. Wird neben der thermischen Gebäudesanierung auch das fossile Heizungssystem durch ein klimafreundliches ersetzt, so kann hierfür ein separater Antrag für „Raus aus Öl und Gas“ gestellt werden. Zusätzlich gibt es die bestehenden Förderungen für Sanierungen und Heizungstausch über die Tiroler Wohnhaussanierung abzuholen. Zuschüsse gibt es beispielsweise bei einer umfassenden thermisch-energetischen Sanierung (Ökobonus 8.800 €) oder beim Einbau eines klimafreundlichen Heizsystems (3.000 €).

Die Präsentation vom Infoabend am 06.06. ist hier in Kürze abrufbar.

Hier sind die Sanierungsprojekte einsehbar:

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