Im Ferienland Kufstein befinden sich vielfältigste Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler, wertvolle Naturschauplätze wie Wasserfälle, Quellen, Naturbadeseen und sensible Plätze mit besonderer Flora und Fauna. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Naturschutzgebiet rund um das Kaisergebirge. Historisch gesehen, ist um dieses Gebiet der Tourismus in der Region entstanden, genauer genommen im Bereich Alpinismus, Sommerfrische und Skitourismus. Wie viele Kleinskigebiete konnte auch jenes von Kufstein aus erschlossen Naherholungsgebiet nicht mehr bestehen. Nach der Schließung mehrerer Kleinliftanlagenfür den Winterbetriebe wurde im Jahr 2012 der Hauptzubringer Kaiserlift aus technischen Gründen ebenso geschlossen. Im Jahr 2014 begann eine umfassende Sanierung und der Umbau des Liftes durch eine Übernahme der Anlage durch die Stadtwerke Kufstein – eine 100%ige Tochter der Stadtgmeinde Kufstein. Antriebe und Stützen wurden saniert, die Seile, Rollenpakete und Sessel vollständig erneuert. Die Inbetriebnahme des sanierten Liftes erfolgte plangemäß am 1. Mai 2015. Seither ist der Lift wieder täglich vom 1. Mai bis 31. Oktober jeden Jahres in Betrieb. Die Bergstation befindet sich am Fuße der Gipfelkette des Wilden Kaisers auf einem Hochplateau.
Eine ARGE rund um den Kaiserlift musste sich somit mit der strategischen Positionierung und Vermarktung beschäftigen. Im Juli 2015 wurde ein fachlich geführter Strategieworkshop mit integrativem Ansatz durchgeführt. Anwesend waren Vertreter verschiedenster Anspruchsgruppen: Tourismus, Gemeinde, Jägerschaft, Landwirtschaft, Alpinismus, Kaiserlift, Stadtmarketing, Naturschutz Land Tirol etc.. Im Gremium wurden sensible Themen diskutiert und schlussendlich eine Strategie verabschiedet. Das Kaisergebirge soll ausschließlich der Umweltbildung zur Verfügung stehen – Offroad Biken wird zukünftig nicht zugelassen, Paragliden geduldet, aber nicht aktiv beworben, Klettern & Umweltbildung, sowie Regionalität und Almkultur sollen intensiv gefördert.
Basierend auf diesem integrativen Strategietag geht es in diesem Projektantrag in einem ersten Schritt vordergründig um die Erarbeitung eines umweltpädagogischen Konzeptes, sowie erstens die Erarbeitung von Plänen für die Nutzung von alten Liftstationen als zukünftige “Base Camps” für die o.g. naturpädagogischen Interventionen und zweitens um eine Kostenerhebung und Planung von Sanierungsmaßnahmen für historischen Almgüter z.B. im Almdorf Steinberg. Diese Pläne sollen dann in einem zweiten Schritt für ein weiteres Projekt dienen.
Zeitgleich beschäftigt sich die Region Kaiserwinkl mit dem Naturschutzgebiet rund um die “Schwemm”. Die Schwemm mit Ihren 65 ha ist das größte zusammenhängende Moorgebiet Nordtirols. Die Vielfalt der Feuchtflächen machen das seit 2003 bestehende Natura 2000 Gebiet zu einem Naturjuwel. In Nordtirol gibt es etwa 70 Libellenarten, davon findet man 33 Arten in der Schwemm. Ein Aussichtsturm in der Nähe vom Moarwirt, welcher nicht unlängst errichtet wurde, macht das Moor für Besucher erlebbar. Das beobachten seltener Tier- und Pflanzenarten oder die Teilnahme an einer Moor-Führung sind unvergessliche Erlebnisse. Deshalb ist es ein wichtiges Ziel, diese Moorlandschaft, mit ihren einmaligen Tieren- und Pflanzenarten zu erhalten. Dafür möchte die Region Kaiserwinkl gerne ein umweltpädagogisches Konzept für Lehrpfade und Umweltprogramme für Schul- und Kindergartengruppen sowie Gäste entwickeln. Dieser Projektbaustein soll in Kooperation mit dem Kaisergebirge erfolgen. Bauliche Maßnahmen sind in der Region Kaiserwinkl derzeit keine vorgesehen.
Zielsetzung
Als Diskussionsgrundlage für die Ausarbeitung diverser Ziele rund um das Kaisergebirge wurde eine Vielzahl an Konzepten vorgestellt, die der ARGE im Laufe der Jahre vorgelegt wurde. Für die Schwemm gab es keinen derartigen Workshop. Inhalte für diesen Projektantrag wurde uns durch Gemeinde und Tourismusverband mitgeteilt.
- Edinger Communication: Fokus auf Thema Alpinismus
- Anima: Fokus auf Altes Wissen, Naturvermittlung und -beobachtung
- Global Gliders: Fokus auf Paragliden
- Concept and Exhibition Engineering: Kraftplätze zum großen Teil bereits umgesetzt, offene Frage ob/wie die Spirale weiter als Logo verwendet wird.
- Trail Solution: Fokus auf Mountainbiken / Downhill
- Sammlung an Ideen der Hüttenwirte: Fokus auf Kulinarik
Eine intensive Diskussion v.a. zum Thema Mountainbiken ergab folgendes Ergebnis und wurde als NICHT-Ziel definiert: Der Radtransport mit dem Lift und Mountainbikeroute auf der Forststraße sollte zukünftig weiter möglich sein, aber klares Verbot auf den drei (teilweise benutzten) Wegen soll kommuniziert werden. Die Gruppe möchte keine Errichtung einer Downhill-Strecke, jedoch mehr Bewusstseinsbildung für die Maßnahmen im Schutzgebiet. Die offene Frage des Radfahrens im Kaisertal – v.a. als Zufahrt für Kletterer – soll baldigst geklärt werden. Das Paragleiten wird weiterhin ermöglicht, aber nicht im Marketing beworben.