Der Arbeitsmarkt hat sich im Bezirk Kufstein seit 2020 mehr als erholt, die Anzahl der Beschäftigten liegt aktuell (Sept. 2022) mit 51.000 über jener vor der Pandemie. Die aktuelle Nachfrage nach Arbeitskräften erfordert kreative Lösungen. Mit dem aktuellen Eintritt der „Babyboomergeneration“ in das Pensionsalter, wird dieser Gap dabei noch deutlicher. Die Tiroler Arbeitsmarktstrategie sieht in der geringfügigen Rückführung von pensionierten Personen in den Arbeitsmarkt als eine Möglichkeit diesen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften abzufedern. Das Frauenpensionsalter ist aktuell noch bei 60 Jahren, viele sind sehr aktiv und möchten noch am Arbeitsleben teilhaben. Auch Männer zeigen Interesse sich auch nach der Pensionierung geringfügig im Erwerbsleben zu halten. Dies wird begründet, um einerseits den abrupten Identitätsverlust abzufedern und andererseits die Pensionskasse ein wenig aufzubessern.
Pensionist*innen könnten rasch als niederschwellig Personal in Unternehmen aushelfen oder (Wissens)Lücken schließen. Sie können junge Mitarbeitern mit wertvolles Know-how, aber auch zwischenmenschliche Kompetenzen wie emotionale Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit, die am Arbeitsplatz unverzichtbar sind, zur Seite stehen. Gleichzeitig profitieren sie von jüngeren Generationen, in dem sie sich neuen Herausforderungen, wie etwa digitalisierten Arbeitsprozessen oder dem Umgang mit Online-Medien, stellen.
Derzeit gibt es keine Möglichkeit, wie Pensionierte und Studierende von diesen „Minijobs“ erfahren. Eine Annonce in einer Zeitung oder Onlineplattform ist oft zu kostspielig und das Arbeitsmarktservice bedient eine andere Zielgruppe.
Im Zuge des Projektes Arbeitsinnovation ist eines der Projektziele eine Machbarkeitsstudie, um den Bedarf, die Kosten, das Wirtschaftsmodell und mögliche Nutzer*innen zu erheben. Mit dem Ergebnis sollen umfassende Erkenntnisse vorhanden sein, die zum Aufbau einer Plattform zur Vermittlung von geringfügig Beschäftigten dient. Die Zielgruppen sind sowohl Pensionierte als auch Menschen in verschiedenen Lebenssituationen, die manchmal bewusst nur eine geringfügige Stelle suchen, so zum Beispiel Studierende.
Es sollen weiters erste potenzielle Arbeitgeber*innen erhoben und deren Wünsche und Bedarfe an eine Vermittlungsplattform integriert werden.
Die Umsetzung dieser Machbarkeitsstudie kann als externe Dienstleistung erfolgen, eine Anstellung über einen freien Dienstvertrag kann abgeklärt werden.
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