Blackout-Vorbereitungen in der Region KUUSK
Am 13.12.2022 präsentierte die Klima- und Energiemodellregion KUUSK gemeinsam mit der Stadtgemeinde Kufstein beim Info-Abend BLACKOUT die Ergebnisse der Blackout-Szenarien für die Region Kufstein und Umgebung, Untere Schranne-Kaiserwinkl (KUUSK). Elmar Rizzoli, Leiter der Gruppe Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement, und Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel gaben Einblick in die aktuellen Blackout-Maßnahmen auf Landes- und Gemeindeebene.
Im April 2022 startete das Forschungsinstitut SBA Research, im Auftrag des Regionalmanagements KUUSK, den aktuellen Stand der Blackout-Vorbereitungen in der Region zu erheben und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. „Die Erhebung war der Beginn, um Möglichkeiten zu finden, wie man in der Region in der Krise zusammenhelfen und in den Gemeinden Plätze für Wärme und Nahrung zur Verfügung stellen kann“, so Josef Ritzer, Obmann des Regionalmanagements KUUSK.
Im Rahmen der Erhebung, in dem ein breites Spektrum an Stakeholdern miteinbezogen wurde, konnte eine zentrale Erkenntnis erlangt werden: Die lokalen Akteur*innen in der Region wie Gemeindevertreter*innen, Feuerwehren, Polizei, Krankenhäuser haben keinen Einfluss auf die Ursachen eines Blackouts. Sie haben allerdings eine maßgebliche Rolle für den Umgang mit den Folgen eines Blackouts und können diese bei guter Vorbereitung mildern. Deshalb empfiehlt sich die Entwicklung von Katastrophenpläne in den potentiellen betroffenen Organisationen und deren regelmäßige Übung in Planspielen.
„Während man mit einer Katastrophe wie einer Lawine gelernt hat umzugehen, kommt man bei einem Blackout vom 100te ins 1000te“, bestätigt Elmar Rizzoli. Auf Landesebene wurden bereits einige Blackout-Maßnahmen getroffen. So werden zahlreiche Landesgebäude mit Notstrom versorgt, um die Führungsfähigkeit aufrecht zu halten. Zudem besteht ein Einsatzkonzept für Tirol, das die Kommunikation über die normalen Funknetze hinaus für die Einsatzorganisationen aufrecht hält und Notfallmeldestellen sowie Einsatzzentren in den Gemeinden vorsieht. Die Treibstoffversorgung der Einsatzorganisationen wird im Falle eines Blackouts durch Landestankstellen gewährleistet, bzw. dezentral zur Versorgung von Feuerwehr und Krankenhäusern.
„Ein weiterer zentraler Punkt ist eine möglichst eigenständige Versorgung der Bevölkerung“, betont Johanna Ullrich vom Forschungsinstitut SBA Research. „Dadurch können die Einsatzorganisationen entlastet werden, um ihren eigentlichen Kernaufgaben unter den sowieso erschwerten Bedingungen eines Blackouts zu erfüllen.“
Die Stadtgemeinde Kufstein geht in diesem Bereich mit gutem Beispiel voran. In Kürze wird ein Blackout-Flyer allen Kufsteiner Bürger*innen per Postwurf zugesendet, um die Bevölkerung über mögliche Vorbereitungen zu informieren. Zudem wurden vor Kurzem drei Notstromaggregate angeschafft, sodass die Wohnheime Kufstein Zell und Innpark sowie die Sportarena Kufstein im Blackout-Fall als Leuchttürme und Anlaufstellen zur Verfügung stehen. Martin Krumschnabel gesteht ein, dass man noch am Anfang der Entwicklung ist und jeder noch wesentlich mehr beitragen muss. „Man müsste sich wie für einen 14 Tage Campingurlaub eindecken.“
Aus anderen Bundesländern gibt es bereits sehr gute Informationsgrundlagen für Bürger*innen, wie z.B. vom Zivilschutzverband Steiermark: www.stzsv.at/blackout
Das Projekt „Blackout-Szenarien“ wurde mit Mitteln von Land und EU (EFRE) kofinanziert.
Hier können die Blackout-Szenarien für die Region KUUSK heruntergeladen werden:
Pressemitteilungen:
Info-Abend: Wie sich die KUUSK-Region auf Blackouts vorbereitet – Kufstein (meinbezirk.at)
Vorbereitungen auf Blackout – Tirol heute vom 14.12.2022 um 19:00 Uhr – ORF-TVthek